Ausrufung der Europäischen Republik

The European Balcony Project

Ausrufung der Europäischen Republik The European Balcony ProjectWas ein durchaus ernst gemeintes politisches Fernziel ist, beginnt seine Karriere in der Öffentlichkeit als European Balcony Project:
Am 10. November wird die Europäische Republik symbolisch von Balkonen in vielen Städten Europas ausgerufen.

„Eines ist klar: So wie Europa jetzt konzipiert ist, hat es keine Perspektive. Davon zeugt nicht zuletzt der aufkeimende Nationalismus, der – wie jede andere Rückzugsbewegung auch – Ausdruck des Ausbleibens einer fälligen gesellschaftlichen Weiterentwicklung ist,“ schreiben die Initiatoren.

Im Gespräch mit Philipp Blom spricht Robert Menasse über sein Projekt und beschreibt die Möglichkeiten einer europäischen Zukunft – wie auch seine eigenen Erfahrungen mit europäischen und österreichischen PolitikerInnen und Intellektuellen auf der Suche nach Gemeinsamkeiten.

Vom 9. bis 11. November 2018 soll das von Robert Menasse, Ulrike Guérot und Milo Rau verfasste Manifest zur Ausrufung der Europäischen Republik von KünstlerInnen in ganz Europa verlesen und künstlerisch inszeniert werden.

Der Schriftsteller Robert Menasse ist bekannt für seine intellektuelle Schärfe und Kompromisslosigkeit in der politischen Debatte. Mit seinem in Brüssel angesiedelten Roman „Die Hauptstadt“ gewann er den Deutschen Buchpreis. Jetzt hat er sich gemeinsam mit der Politikwissenschaftlerin Ulrike Guérot ein Ziel gesetzt, dass seiner Ambitionen würdig ist: Die Ausrufung der Europäischen Republik.

Link: the-european-balcony-project >>

2 Kommentare

  1. Günther ziernhöld

    Ob reif oder nicht reif- die Zeitläufe zwingen uns dazu. Oder sollte in Zukunft Luxenburg mit China verhandeln. Von China aus gesehen, ist der Unterschied zwischen Luxenbrrg und Deutschland, Italien und so fort, unbedeutend!
    Günther Ziernhöld- Angehöriger einer Minderheit, für die das vereinte Europa Schutz vor Vereinnahmung durch den Nationalstaat bedeutet.

  2. Berthold L.

    „So wie Europa jetzt konzipiert ist, hat es keine Perspektive.“

    Das stimmt (wenn 1. mit Europa die Europäische Union gemeint ist, und nicht z. B. das gemeinsame Haus Europa, wie es Gorbatschow vorschwebte, dem Vater der deutschen Einigung, und 2. mit Perspektive ein einheitliches politisches Gemeinwesen gemeint ist). Die EU steuert zwar auf dieses Fernziel zu, aber die Entscheidungsprozesse auf EU-Ebene bis jetzt sind alles andere als demokratisch – kein Wunder also, dass eine Rückkehr zum Nationalstaat allenthalben die Folge ist.
    Das Verfassungsgericht in Karlsruhe hat bei der Entscheidung zum Lissabon-Vertrag bestätigt, dass in Deutschland die einzige gültige demokratische Legitimation für Entscheidungen auf EU-Ebene deutsche Wahlen und Abstimmungen sind. Auf Bundesebene und den Ebenen darunter gibt es genug Baustellen, wo die Demokratie verbesserungswürdig ist (direkte Demokratie…), das sollten wir zuerst angehen.

    Das existierende Subsidiaritätsprinzip sollte konsequent durchgesetzt werden, denn auf EU-Ebene regieren die Lobbyisten noch unbeschränkter, ohne die demokratischen Zügel, die ihnen auf der Ebene der Einzelstaaten noch angelegt sind.

    Für eine weitergehende Verlagerung von Entscheidungen auf EU-Ebene ist die Zeit noch nicht reif (und das ist die mildeste Formulierung, die ich wählen kann; ich weiß nicht, ob sie je reif sein wird).

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