Pestizide im Vinschgauer Apfelanbau
Die Vorgeschichte: Weil das Umweltinstitut München 2017 den Pestizideinsatz im Südtiroler Apfelanbau kritisierte, wurde der damalige Agrarreferent des Umweltinstituts Karl Bär vom Südtiroler Landesrat für Landwirtschaft Arnold Schuler und hunderten von Landwirt:innen wegen „übler Nachrede“ angezeigt. Im anschließenden Prozess wurde Bär 2022 freigesprochen.
>> Umweltinstitut_München_Spritzdaten
>> Das_Gift_auf_den_Apfelwiesen
Im Zuge des Verfahrens ließ die Staatsanwaltschaft Bozen die Pestizideinsatzdaten der anzeigenden Landwirt*innen als Beweismittel beschlagnahmen. Da in der EU Intransparenz über die tatsächliche Verwendung von Pestiziden herrscht, handelt es sich um eine außergewöhnliche Datenbasis. Deren Auswertung ermöglicht erstmals Aussagen darüber, welche Pestizide wann und in welcher Menge im Vinschgauer Apfelanbau eingesetzt wurden – Informationen, die bisher nicht an die Öffentlichkeit gelangt sind.
Welche Pestizide werden wann wo und in welcher Menge gespritzt? Obwohl Landwirt:innen in der EU über ihre Pestizideinsätze Buch führen müssen, werden diese Daten von Behörden bisher nicht zentral erfasst, geschweige denn ausgewertet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Das Umweltinstitut konnte nun die reale Spritzpraxis in einer intensiv bewirtschafteten Region auswerten und in einem Bericht veröffentlichen. Grundlage dafür waren Spritzhefte Südtiroler Obstbäuerinnen und -bauern aus dem Jahr 2017, die im Pestizidprozess gegen unseren damaligen Agrarreferenten Karl Bär als Beweismittel sichergestellt wurden.
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