Carolin Holtkamp – Was ist Ernährungssouveränität?
Ernährungssouveränität ist das Recht der Bevölkerung, ihre Ernährung und Landwirtschaft selbst zu bestimmen. Ernährungssouveränität stellt die Menschen, die Lebensmittel erzeugen, verteilen und konsumieren, ins Zentrum der Nahrungsmittelsysteme, nicht die Interessen der Märkte und transnationalen Konzerne. (Nyeleni Deklaration, 2007)
Holtkamp_Ernährungssouveränität.pdf
[…] Durch die starke Konzentration auf den internationalen Handel bestimmen in den Obstgenossenschaften nicht mehr die Bauern und Bäuerinnen selber, wie teuer der Apfel im Verkauf ist, sondern vor allem der Weltmarkt. Die Erntefenster sind durch die Genossenschaften vorgegeben und der Beratungsring schlägt den Obstbetrieben per App vor, wann welche Mittel gespritzt werden sollten. Für die Obstbauern und bäuerinnen bietet diese Struktur eine große organisatorische Sicherheit, gleichzeitig geben sie Verantwortung für das eigene Handeln an die Genossenschaften ab.
Am Beispiel der Initiative „Der Malser Weg“ wird darüber hinaus ersichtlich, dass es politisch nicht erwünscht ist, wenn Bürgerinnen selbstbestimmt beschließen, Pestizide zu verbieten, um die Biodiversität in ihrer Region zu erhalten und Gesundheitsgefahren vorzubeugen. […]
Ernährungssouveränität in Südtirol
Lokale Kontrolle und die Rolle der Konsumentinnen und Konsumenten Food sovereignty in South Tyrol – Local control and the role of consumers Carolin Holtkamp und Jutta Staffler Institut für Soziologie der Universität Innsbruck, Austria 2 Institut für Regionalentwicklung der Eurac Research Bozen, Italien
www.oega.boku.ac.at/Holtkamp_Staffler.pdf
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