Notfall-Grundeinkommen

Überlegungen von WeMove Europe: Die Liste der Betroffenen ist lang und wir alle haben ihre Arbeit bisher selbstverständlich in Anspruch genommen: Friseurinnen, Taxifahrer, Kellner, Künstlerinnen, Fitnesstrainer, Hotelangestellte, Flugbegleiterinnen und viele mehr. Ihr Einkommen ist weg, wenn die Rücklagen aufgebraucht sind, wissen sie nicht, wie sie ihre laufenden Kosten bezahlen sollen.

Da stellen sich schnell existentielle Fragen: Wie lange wird es dauern? Welche Möglichkeiten bleiben mir noch? Wie lange reichen die Ersparnisse? Wer kann helfen?

Wir erwarten, dass es in dieser Frage nicht nur eine nationale Antwort gibt, sondern eine europäische. Wir erwarten von den Staats- und Regierungschefs der EU, dass sie unverzüglich Hilfe bereitstellen – schnell und unbürokratisch.

In den USA hat die Regierung eine erste Direktzahlung von 1.000 US-Dollar bereits angekündigt, eine zweite Zahlung soll folgen. Die britische Regierung schließt eine ähnliche Maßnahme nicht aus und in Hongkong ist das Geld bereits geflossen. In Deutschland fordern schon mehr als 300.000 Menschen ein Grundeinkommen für sechs Monate – wir fordern ein Grundeinkommen jetzt auf europäischer Ebene.

Die Hilfe muss die Menschen jetzt schnell erreichen – die Staats- und Regierungschefs der EU haben es in der Hand. Gemeinsam sorgen wir dafür, dass sie es richtig machen – Notfall-Grundeinkommen jetzt!

In der Finanz- und Wirtschaftskrise von 2008 – 2012 hat die EU mehrere Billionen Euro für angeschlagene Banken zur Verfügung gestellt. Damals standen die Banken an erster Stelle. Jetzt ist es notwendig, die betroffenen Menschen direkt zu unterstützen.

Mit dem Appell schlagen wir eine bedingungslose monatliche Zahlung für jede Person vor – in einer Höhe, mit der die Lebensgrundlage im Alltag gesichert ist. Ein solches System hat den großen Vorteil, dass es nur ein Minimum an Bürokratie braucht und daher schnell eingerichtet ist.

In vielen Institutionen der EU wird in diesen Tagen an Vorschlägen gearbeitet, die Wirtschaft zu stützen. Die ersten Schritten sind bereits getan, weitere werden folgen. Und deshalb ist jetzt der richtige Moment, einen europaweiten Appell für schnelle und unbürokratische Hilfe zu starten.

Krisen bringen beides im Menschen hervor: das Beste und das Schlechteste. Wir wollen das Beste aus der Krise machen – es ist unsere Chance, Solidarität zu zeigen, unserem nächsten Menschen verbunden zu sein, auch wenn der am anderen Ende Europas wohnt.

In Solidarität, Das Team von WeMove Europe

PS: Wir sehen, dass die Art, wie wir wirtschaften, gerade in Frage gestellt wird. Viele alte Glaubenssätze fallen und diejenigen in der EU, die Entscheidungen fällen müssen, suchen händeringend nach Lösungen. Es liegt an uns ihnen zu sagen, dass die Lösung als Erstes das Viertel der Gesellschaft erreichen muss, das schon in normalen Zeiten von Armut bedroht ist.

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