Schluss mit Pestiziden in unserem Essen!
Schluss mit Pestiziden

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Glaubt man den Konzernen, die Pestizide herstellen, braucht man diese Chemikalien, damit keiner verhungert. Doch das stimmt nicht, denn ein wissenschaftlicher Artikel, der im Januar 2019 in der Zeitschrift Communications Biology veröffentlicht wurde, zeigt, dass es nicht notwendig sei, und schlägt vor, natürliche Feinde als Alternative zu Pestiziden einzusetzen. Experten zufolge entlastet die biologische Schädlingsbekämpfung das Land und trägt zur Erhaltung der natürlichen Umwelt bei.

Link: netzfrauen.org/pesticides

Ziel der Experten ist es, den weit verbreiteten Glauben zu beseitigen, dass die biologische Schädlingsbekämpfung eine Gefahr für Nutzpflanzen und die Menschheit darstellt, weil sie weniger wirksam ist. Es ist nicht die erste Studie dieser Art, die belegt, dass Pestiziden nicht notwendig sind. Siehe Studie: Farmen könnten Pestizide ganz weglassen – ohne Verluste – Farms could slash pesticide use without losses, research reveals

Frankreich macht es vor – nennt sich „Zero-Pestizid“, also ohne Pestizide.
In Frankreich haben sich innerhalb eines Jahres 3.000 Produzenten von Obst und Gemüse der „Zero-Pestizid“ angeschlossen, die Pestizide vermeiden, indem sie Netze, unterschiedliche agronomische Techniken und Fruchtfolge verwenden. Denn auch in Frankreich sind fast 80% der Ansicht, dass die Lebensmittel gesundheitsschädlich sind, und sie wollen Lebensmittel ohne Pestizide. und bekommen es jetzt auch. netzfrauen.org/pesticidfree

Landwirtschaft am Scheideweg – Weiter wie bisher ist keine Option

Rund 815 Millionen Menschen hungern auf diesem Planeten, während 1,9 Milliarden an Übergewicht und krank machender Fettleibigkeit leiden. 2,5 Milliarden Tonnen Getreide wurden 2016 weltweit geerntet, mehr denn je zuvor. Doch nur 43% des Getreides dient als Lebensmittel. Der Rest wird zu Tierfutter, Sprit und Industrierohstoffen verarbeitet. Unser Ernährungssystem ist eine der wichtigsten Ursachen für den Klimawandel, das Artensterben, für Umweltverschmutzung, Wasserknappheit, vermeidbare Krankheiten, Kinderarbeit, Armut und Ungerechtigkeit. Dieses System ist krank.

Über 400 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler fassten 2008 im Auftrag der Weltbank und der Vereinten Nationen UN den Stand des Wissens über die globale Landwirtschaft, ihre Geschichte und Zukunft zusammen. Dieser Weltagrarbericht ist unbequem und alarmierend, warnt vor Irrwegen und zeigt Lösungen auf. Diese Seite fasst seine wichtigsten Ergebnisse zusammen, bietet alle Original-Berichte sowie Fakten und Zahlen. Sie will zum Nachdenken und zur Diskussion anregen – vor allem aber zum Handeln.
www.weltagrarbericht.de

Die Sonderberichterstatterin Hilal Elver räumt mit dem Mythos auf, dass Pestizide zur Ernährung einer wachsenden Weltbevölkerung notwendig sind.

Die Behauptung, die von der Agrochemie-Industrie befördert wird, dass Pestizide zur Schaffung von Ernährungssicherheit nötig sind, ist nicht nur unzutreffend, sondern auch völlig irreführend. […] Agrarökologische Methoden, die statt Chemie auf Biologie setzen, liefern ausreichende Erträge, um die Weltbevölkerung ausgewogen zu ernähren, ohne das Recht künftiger Generationen auf angemessene Nahrung und Gesundheit zu untergraben,“ erklärt Elver. „Die Zeit ist reif für einen globalen Übergang hin zu einer sichereren und gesünderen Lebensmittel- und Agrarproduktion.“