Aurelia Stiftung - es lebe die BieneJan Hellberg, Johann Lütke Schwienhorst, Thomas Radetzki. Studie | Stand: Januar 2019. Berlin, 17.1.2019: Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und die Aurelia Stiftung stellten am 24. Jänner 2019 ihr gemeinsames Strategiepapier zur Pestizidreduzierung vor.
Das Papier informiert über:

o   Schäden von Pestiziden für die Biodiversität und

o   Schäden für die menschliche Gesundheit und

o   zeichnet den Weg zu einer naturverträglichen Landnutzung ohne Gifte.

o   Die Organisationen fordern die konsequente Umsetzung des gesetzlichen Vorsorgeprinzips.

o   Für eine drastische Reduzierung von Pestiziden ist die Ökologisierung der Landwirtschaft unumgänglich. Ebenso sind eine Abgabe für Pestizide aufgrund ihrer negativen Effekte sowie eine Reform des aktuellen Zulassungsverfahrens für Pestizide notwendig.

Link: Studie Pestizide Aurelia-2019.pdf

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer Deutsche Umwelthilfe e.V. schreibt im Vorwort:  Insekten sind für den Fortbestand unserer Ökosysteme ebenso unverzichtbar wie für die Sicherung unserer Ernährung. Zwei Drittel unserer Nahrungspflanzen sind auf die Bestäuberleistung von Insekten angewiesen, dessen ökonomischer Wert sich allein in Europa auf ca. 60 Milliarden Euro pro Jahr bemisst. In einigen Regionen Deutschlands hat sich der Insektenbestand jedoch seit dem Jahr 1982 um bis zu 75 Prozent verringert. Die negative Entwicklung hat weitreichende Folgen und bedroht auch andere Tierarten, die auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind.

Der starke Rückgang unserer bestäubenden Insekten ist vor allem auf den stetig steigenden Einsatz von Pestiziden, speziell der Neonicotinoide, zurückzuführen. Ihre hochgiftigen Wirkstoffe durchdringen die ganze Pflanze bis in die Blüten und werden von den Bestäubern über die Nahrung aufgenommen. Hier wirken sie als Gift auf die Nervenzellen, schädigen Geruchsund Orientierungssinn oder führen zu eingeschränkter Nahrungsaufnahme. Vermehrt sind Neonicotinoide auch jenseits der Felder zu finden. Sie gelangen durch Wasser-, Boden- und Luftverbreitung in wertvolle Schutzgebiete und unsere Gewässer – unkontrolliert und dauerhaft.