Nicht nur, dass die Volksabstimmung für internationales Medienecho sorgte, das mit herkömmlichen Werbebudgets kaum zu erreichen wäre. Einladungen von Rom über Brescia bis nach Brüssel sorgen für europaweite Vernetzung.

Die Liste der Medien, denen die Aufarbeitung der Volksabstimmung Mals für eine pestizidfreie Gemeinde ein Bedürfnis war, ist lang. Die Schweiz am Sonntag, die Repubblica, der Schweizer Bauer, der Stern, Bayern 2, die dänische Zeitung Dagbladet Information (mit einer Fotoreportage von Mario Wezel), LTnternazionale, die Engadiner Post, die Südostschweiz, die TAZ, il sole 24 ore, um einige zu nennen, hatten das Thema auf ihren Seiten. Unzählige Fachmagazine und Internetplattformen wie Bioland Deutschland, Bioaktuell.ch, Kulinarum Austria, Gartenzeitschriften,
Bürgerplattformen wie die Netzfrauen oder auch brandneue Publikationen wie „Ackergifte, nein Danke!“ von Ute
Scheub bringen Aufmerksamkeit für die Malser Abstimmung. Berichte in der Januarausgabe der führenden Organisation des Schweizer Naturschutzes Pro Natura oder in der Jahresschrift Kritischer Agrarbericht 2014 sind geplant.
Einladungen für die Gemeinde Mals kommen von vielen Seiten: sei es von der SEL (sinistra ecologia libertä), die in der römischen Abgeordnetenkammer unter Anwesenheit des Landwirtschaftsministers Maurizio Martina eine Fachtagung zu gesunder Landwirtschaft organisiert, sei es zur Bundesdelegiertenversammlung von Bioland Deutschland in Fulda, nach Padua zur Vandana Shiva Tagung, organisiert von der Bio-Kooperative El Tamiso (Bagnoli
di Sopra, Veneto), zu Ärzte und Toxikologen Kongressen in Rom, Arezzo und Brescia. Die Gemeinde Mals scheint derzeit von einer Isolation weit entfernt und ihre Bemühungen für eine pestizidfreie Landwirtschaft stehen eher mit den Aussagen der Vereinten Nationen und ihrer vielfältigen Untergruppen wie der FAO (Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der UNO) und der UNEP (Umweltprogramm der UNO) in Einklang: Die
ökologische Landwirtschaft, argumentieren sie, sei als einzige in der Lage, auch in Zukunft ausreichend Nahrung für alle Menschen dieser Erde zu produzieren. Für Mals stehen in Zukunft der Schutz der Biobauern, die regionale Versorgung und eine – so weit wie mögliche – Ernährungssouveränität der Region und ihrer Bewohner als wichtige Themen an. Sie betreffen jeden Bereich des gesellschaftlichen Lebens.
Die Gemeindeverwaltung bereitet die gesetzliche Umsetzung der Volksabstimmung vor. Die bereits bestehenden Bürgerbewegungen, Umweltorganisationen und Bioverbände arbeiten natürlich auch nach der Volksabstimmung an diesen gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekten unserer Gemeinde weiter und sie stehen allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern offen, die ebenfalls aktiv mitwirken wollen. Mals ist auf gutem Wege, Teil eines weltweiten Netzwerkes zu werden, dem der Versuch, wirtschaftlich auch langfristig befahrbare Gleise zu bauen und die Weichen für eine ökologische Zukunft für alle zu stellen, viel Engagement wert ist.


Datei: 20141220_Gemeindeblatt Dezember 2014.pdf
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(C) Mals Gemeindeblatt
Dezember 2014