Wasser
Das Wasser wird knapp! Was bedeutet das eigentlich? Schließlich verliert unser Planet keinen Tropfen H2O. 110.000 Kubikkilometer Regen fallen jährlich auf die Erde. Wasser ist zwar eine begrenzte Ressource, aber keine, die wir verbrauchen, solange wir sie nicht dauerhaft unbrauchbar machen. Es kommt allerdings darauf an, unsere Nutzung in den natürlichen Wasserkreislauf zu integrieren und die jeweils regional verfügbaren Wassermengen angemessen, effektiv, schonend und gerecht zu nutzen.
Trotz deutlicher Fortschritte auf diesem Gebiet haben Millionen von Menschen immer noch keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser. Millionen Frauen und Kinder gehen täglich lange, oft gefährliche Wege, um Wasser nach Hause zu schleppen.
Grünes und blaues Wasser
Bei Süßwasser denken die meisten von uns an Flüsse, Seen, Grundwasser, Eis und Gletscher, das sogenannte „blaue Wasser”. Der größte Teil des Regens, der über der Landoberfläche unseres Planeten niedergeht, verdunstet jedoch entweder direkt (unproduktive Evaporation) oder nach seiner Nutzung durch Pflanzen (produktive Transpiration). Dieses „grüne Wasser” macht je nach Weltregion und Walddichte 55 bis 80% des insgesamt verfügbaren Süßwassers aus. Mehr vom diesem „grünen Wasser” im Boden, in Pflanzen oder als „blaues Wasser” zu speichern, ist die größte Chance und Herausforderung künftiger Wasserbewirtschaftung.
Konkurrenz um eine künstlich verknappte Ressource
Die Landwirtschaft ist mit Abstand der wichtigste Verbraucher des verfügbaren Süßwassers. 70% der Entnahme des „blauen Wassers” aus Wasserläufen und Grundwasser gehen auf ihr Konto, dreimal mehr als noch vor 50 Jahren. Bis 2050 soll der Bedarf der Landwirtschaft um weitere 19% wachsen. Der wichtigste Faktor ist dabei die Bewässerung. Gut 40% aller Lebensmittel werden weltweit auf künstlich bewässerten Flächen angebaut. Vor allem in den dicht besiedelten Regionen Südostasiens waren gewaltige Investitionen in zusätzliche Bewässerungsanlagen in den 60er bis 80er Jahren der wichtigste Faktor zur Steigerung der Erträge. Wie und wo eine weitere Ausweitung der Bewässerung und zusätzliche Entnahmen aus Flüssen und Grundwasser in Zukunft möglich und sinnvoll sind, ist einerseits umstritten. Denn zunehmend konkurriert die Landwirtschaft mit den Wasseranforderungen der restlichen Umwelt und droht so, Ökosysteme buchstäblich auszutrocknen. Andererseits wird der Klimawandel in den nächsten Jahren enorme, nur teils vorhersehbare Veränderungen der Verfügbarkeit von Wasser mit sich bringen.
Fakten & Zahlen
https://www.weltagrarbericht.de/themen-des-weltagrarberichts/wasser.html
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