David Gruber: „Wir sollten alle in Panik verfallen“

In Südtirol gelten 40 Prozent der Tier- und 30 Prozent der Pflanzenarten als bedroht. Es sei „1 vor 12“, sagt der Direktor des Naturmuseums.

150 Experten aus 50 Ländern haben tausende Studien ausgewertet und ziehen Bilanz: Die Artenvielfalt geht rapide zurück. Auch in Südtirol nehme die Anzahl gefährdeter Pflanzen- und Tierarten stark zu, sagte der Direktor des Naturmuseums David Gruber im Rai Südtirol Morgengespräch. Als bedroht gelten hierzulande 40 Prozent der Tierarten und 30 Prozent aller Pflanzenarten.

Besonders in Tallagen sei aufgrund der Monokulturen – der sogenannten „grünen Wüsten“ – ein starker Artenschwund in der Landwirtschaft und in der Nähe von begradigten Flussufern zu beobachten, sagte er. „Wir sollten alle in Panik verfallen“, sagte Gruber, denn weltweit schaue es sehr schlecht aus, „es ist 1 vor 12.“ Und die Verantwortung für diese Entwicklung trage der Mensch. Er müsse sein Konsumverhalten schleunigst verändern. Denn wenn es der Natur nicht gut gehe, „können wir ganz sicher sein, dass es uns auch nicht gut geht.“

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