Pestizide gehören nicht in die Umwelt

Roland Lenz, Schweizer Biowinzer des Jahres

© Reto Martin

Der «Schweizer Biowinzer des Jahres» Roland Lenz kämpft für die Trinkwasser-Initiative und verzichtet auf seinem Biobetrieb auch auf Kupfer und Schwefel.

«Das Problem ist überall.» Das sagt Roland Lenz und spricht von den Rückständen von Pflanzenschutzmitteln, die sich in der Umwelt finden lassen – im Trinkwasser oder auch im Wein. Zu stark setze die Schweizer Landwirtschaft noch auf chemisch-synthetische Hilfsstoffe, sagt der zweimalige «Biowinzer des Jahres» aus Iselisberg.

Er ist einer der wenigen Landwirte, die mit Überzeugung und seinem Namen hinter der Trinkwasser-Initiative stehen. Das Volksbegehren, lanciert durch ein parteiloses Komitee um Franziska Herren aus Wiedlisbach, kommt mutmasslich im Frühjahr 2020 zur Abstimmung.

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«Es braucht den Schritt hin zu neuen Sorten» – Der zusätzliche Verzicht auf Schwefel und Kupfer gegen die im Rebbau gefürchteten Mehltaupilze sei aber nur bei entsprechend widerstandsfähigen Sorten möglich. «Es gibt neue Sorten, die neue, charaktervolle Weine liefern», sagt Lenz. Noch hielten allerdings viele Winzer den alten, anfälligen Sorten die Stange. Um die Landwirtschaft als ganzes pestizidfrei zu halten, brauche es weitere Fortschritte bei der Züchtung und auch bei alternativen Hilfsstoffen. «Das gilt nicht allein für den Rebbau, sondern auch für die Obst- und Gemüsebau», sagt Lenz. «Es wäre eine echte Chance für die Schweizer Landwirtschaft, sich von der Chemie zu verabschieden», sagt er. Als Steuerzahler ärgere er sich nämlich je länger je mehr, Direktzahlungen für konventionelle Landwirtschaft mitfinanzieren zu müssen.