„Froh, dass Jugend nun aufsteht“

Bischof Erwin Kräutler ist froh über die große Resonanz auf die Klimaproteste

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Amazonas-Bischof Erwin Kräutler ist froh über die große Resonanz auf die Klimaproteste der von der schwedischen Schülerin und Klimaaktivistin Greta Thunberg initiierten „Fridays for Future“-Bewegung.

„Dass die Jugendlichen jetzt aufstehen, weil sie sich Sorgen um ihre Zukunft machen, ist für mich ein Erfolgserlebnis“, sagte der brasilianisch-österreichische Bischof im Interview der „Tiroler Tageszeitung“.

Den jungen Leuten sei klar, „dass sie das Leid zu tragen haben, das derzeit angerichtet wird, und dass jene, die heute politisch oder wirtschaftlich das Sagen haben, schon längst in Pension oder tot sind, wenn die Folgen ihres Tuns spürbar werden“, so Kräutler.

Er mache seit Jahrzehnten mit anderen brasilianische Bischöfe auf Brandrodung und Umweltverschmutzung aufmerksam, habe dafür aber in der Vergangenheit „kaum ein Echo“ erhalten, erinnerte der bald 80-jährige aus Vorarlberg stammende emeritierte Bischof der brasilianischen Amazonas-Diözese Altamira-Xingu. Greta Thunberg sei es gelungen, „eine nachvollziehbare Angst plausibel zu vermitteln“.

“Wir, die Alten, können nicht so tun, als würde uns das nichts angehen.”

Die Jugend habe „realisiert, dass sie ihre Zukunft schon in der Gegenwart gestalten muss“, so Kräutler. Man müsse nun auf ihre Ängste eingehen, forderte der Bischof: „Wir, die Alten, können nicht so tun, als würde uns das nichts angehen. Das ist einfach verantwortungslos.“

Eine wesentliche Rolle beim Schutz der Umwelt kommt aus Sicht Kräutlers auch der Kirche zu: „Sie kann den Menschen vermitteln, dass sie sich dafür einsetzen und das schützen müssen, was ihnen Gott gegeben hat.“

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PS: Die Katholische Kirche Südtirols hat auf ihrer Diözesan-Synode 2013-2015 u.a. beschlossen, siehe Punkt 506:

506      Alle landwirtschaftlichen Güter in kirchlichem Besitz werden ökologisch bewirtschaftet (vgl. 33, Komm. 6.6). In Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen werden nach und nach die einzelnen Betriebe auf ökologische Wirtschaftsweise umgestellt.

Angaben zu den Abstimmungsergebnissen:

Die Beschlüsse der Synode werden durch das Dekret des Bischofs unabhängig von den Abstimmungsergebnissen im Einzelnen in Kraft gesetzt, d.h. die Prozentzahlen der Abstimmungen sind nur am Rande relevant, sofern die notwendige Mehrheit erzielt wurde.

Das Kapitel 7.2 „verantwortlich wirtschaften“ hat 84%-Ja, 8%- Nein und 8%-Enthaltungen erzielt.

Das gesamte Kapitel 7 wurde mit 93%-JA, 2%-Nein und 5%- Enthaltung angenommen.

Das Visionspapier „Kirche und Gesellschaft“ wurde mit 93%- JA, 3%-Nein, 4%-Enthaltung angenommen

Das Kapitel Bewahrung der Schöpfung hat 86%-JA, 8%-Nein, 6%-Enthaltung erreicht.

Synode_Diözese_BZ-BX.pdf