Strengere Regeln gefordert

Nach einer Untersuchung von Weintrauben in Supermärkten fordert die Arbeiterkammer Salzburg jetzt schärfere Regeln für Pestizide auf den Trauben. Denn auf den Trauben fanden sich bis zu elf verschiedene Spritzmittel. Richtige Giftcocktails wurden auf den appetitlichen Weintrauben in Salzburgs Supermärkten entdeckt. 14 Traubenproben aus Italien, Griechenland und der Türkei nahmen die Konsumentenschützer der Salzburger Arbeiterkammer unter die Lupe. Mit einem vernichtenden Ergebnis:

Bei allen neun konventionell erzeugten Trauben wurden gleich mehrere Pestizide entdeckt. Auf einem Produkt fanden sich gar elf verschiedene Spritzmittel. Nur die Trauben aus Bio-Produktion waren überhaupt nicht mit Pestiziden belastet.

Bei zwei Proben sei auch die tolerierbare tägliche Aufnahmemenge für Pestizide bei Kindern überschritten worden, betont AK-Konsumentenschützer Stefan Göweil. Getestet wurden Trauben von allen namhaften Handelsketten – Details zu den Ergebnissen gibt es hier.

Grenzwert für Pestizid-Kombinationen verlangt – Arbeiterkammerpräsident Peter Eder fordert jetzt Konsequenzen aus den Testergebnissen: „Ich hoffe, dass hier auch der Handel aktiv wird und mehr darauf achtet, bei den Zulieferern ein wenig Druck macht. Aber es ist sehr wichtig, bei den Konsumenten das Bewusstsein zu schärfen: Es ist nicht ein Pestizid, sondern es sind mehrere. Und bei einer Traubensorte sind es elf Pestizide, die diese Traube belasten.“

Das Problem: Die belasteten Weintrauben dürfen verkauft werden. Denn Grenzwerte gelten nur für ein einzelnes Pestizid, nicht jedoch für die Kombination mehrerer giftiger Spritzmittel. Die AK verlangt deshalb eine Gesetzesänderung.

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