Schweiz: Bundesrat und Parlament im Netz der Pestizidlobby
Bundesbern tanzt nach der Pfeife der Pestizidkonzerne, deren Fäden beim Wirtschaftsverband Scienceindustries zusammenlaufen. In der parlamentarischen Gruppe mit der unscheinbaren Bezeichnung «Bildung Forschung Innovation» (BFI) sind «über 90 nationale Politiker aus dem National- und Ständerat organisiert», wie es auf der Homepage von Scienceindustries heisst, dem Wirtschaftsverband von Chemie, Pharma und Life Sciences, der auch die Interessen der Pestizidkonzerne Syngenta, Bayer und BASF vertritt.
Link: www.infosperber.ch/im-Netzwerk-der-Pestizidlobby
Scienceindustries hat die parlamentarische Gruppe gegründet und führt deren Sekretariat. Stolz hält Scienceindustries fest: Es ist «eine der grössten parlamentarischen Gruppen der eidgenössischen Räte». Doch welche National- und Ständeräte sind Mitglieder dieser ominösen parlamentarischen Gruppe im Fahrwasser des Lobbyverbandes Scienceindustries, welcher unter anderem die Interessen der Pestizidindustrie vertritt? Im Interessenregister des National- und Ständerats findet man dazu nichts und auf der Homepage von Scienceindustries stehen nur die Namen von vier Vorstandsmitgliedern der parlamentarischen Gruppe: FDP-Ständerat und Vorstandspräsident Damian Müller sowie die drei Vorstandsmitglieder FDP-Nationalrat Kurt Fluri, BDP-Ständerat Werner Luginbühl und SP-Ständerat Hans Stöckli.
Mitgliederliste der Parlamentarier-Gruppe ist «nicht öffentlich» – Infosperber wollte von Scienceindustries wissen, welche Namen sich hinter dieser zahlenmässig so starken parlamentarischen Gruppe verstecken. Doch Infosperber biss auf Granit. Laut Marcel Sennhauser, dem stellvertretenden Direktor von Scienceindustries, ist die Mitglieder-Liste «nicht öffentlich».
Neben der parlamentarischen Gruppe gehört die Industriegruppe Agrar zu den «Engagements» von Scienceindustries, wie es auf deren Homepage heisst. Die Industriegruppe Agrar ist das Sprachrohr der Pestizidkonzerne Syngenta, BASF, Bayer, Leu+Gygax, Omya Agro und Stähler. Sie beliefert die National- und Ständeräte regelmässig mit pestizidfreundlichen Sessions-Infos und die Medien mit Stellungnahmen gegen die Trinkwasser- und Pestizidverbots-Initiativen.
[…] In dieser Symbiose von BLW und Pestizidindustrie liegt die administrative Ursache der zu hohen Pestizidbelastung des Grundwassers in der Schweiz und genau an dieser Quelle müsste die Problemlösung beginnen […]
…und in allen anderen „demokratischen“ Ländern ist es ähnlich… Es finden sich immer und überall gekaufte und korrupte Politiker, die sich für Geld gegen Umwelt, Natur, Klimaschutz, Artenvielfalt, Recht und Gerechtigkeit kaufen und einsetzen lassen.
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