Warum die große Klimapanik ausbleibt
Wir sind das Klima, von Jonathan Safran Foer

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Jonathan Safran Foer nimmt sich nach dem Fleischkonsum („Tiere essen“) nun des Klimas an. „Wir sind das Klima!“ postuliert er gleich im Titel und gibt damit die Stoßrichtung vor. Seine großen Fragen: Warum bleibt trotz der schrecklichen Fakten eine Massenpanik aus? Und bringt es überhaupt irgendetwas, wenn Individuen einen kleinen Beitrag leisten?

[…] Wider die geistige Trägheit – Über diesen Bogen kommt Foer zu seiner Antwort auf die Frage, ob man nun auf Kleinigkeiten im Alltag verzichten soll oder nicht. Er schlägt vor – einmal mehr – vor allem weniger Fleisch zu essen, auf Ökostrom umzusteigen, Müll zu trennen und weniger mit dem Auto zu fahren. Auch wenn man sich da mit seinem Beitrag im marginalen Bereich bewege, was die Einsparung von CO2 betrifft, so würde man doch in Summe ein Zeichen setzen, das dann die Politik versteht, entsprechende Gesetze verabschiedet und so auf die Unternehmen einwirkt.

Wer darauf wartet, dass Raffgier, Geiz und geistige Trägheit von selbst verschwinden, wird vergeblich warten – es braucht dazu die Grassroots-Bewegung, die „Fridays for Future“ und das Aktiv-Werden der Massen, die dann durch die Statistik (wenn etwa endlich weniger statt immer mehr Auto gefahren würde) ein Statement setzen. Safran Foers Vorschlag für den Anfang: Einfach morgens und mittags aufs Fleisch verzichten. Lächerlich? Auf jeden Fall viel, viel besser als nichts.

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