Das Gefährliche sind nicht die dicken Lügen, sondern Wahrheiten – mäßig entstellt.“

Die alte-SVP-Landesrat-Arnold-Schuler-Laier, die am 12.09.2019 im Südtiroler Landtag immer den gleichen Käse leiert: „Glyphosat zählt wegen seiner niedrigen Toxizität nicht zu den Giften, Kupfersulfat ist weit giftiger. Alkohol, Wurst und Schinken sind hingegen sicher krebserregend, aber nicht verboten.“

LR Schuler und all die verlogenen Politiker, gekauften Wissenschaftler und bezahlten Verharmloser bedienen sich der uralten Technik des Vermischens von Tatsachen und Lügen, nämlich Glyphosat mit den – an konkrete Umstände gebundenen – Krebseffekten von Alkohol und rotem Fleisch in einem Topf zu verharmlosen.

Der Mathematiker Georg Christoph Lichtenberg (1742-1799) geißelte ein solches Vorgehen mit dem Aphorismus: „Das Gefährliche sind nicht die dicken Lügen, sondern Wahrheiten – mäßig entstellt.“

PS: Bereits am 30.11.2017 (!!sic!!) hatte ich einen Leserbrief in merito geschrieben:
Bezüglich der Aussagen, dass Salz, rotes Fleisch und gebratene Kartoffeln gleich schädlich seien wie „Glyphosat“: Bereits 1996 musste Monsanto dem US-Justizministerium gegenüber eine so genannte „Unterlassungserklärung“ abgeben, diese und ähnliche irreführende Behauptungen bei Strafe zu unterlassen. Dass die üblichen Kreise mit solchen Sprüchen nach wie vor hausieren gehen, um vom eigentlichen Pestizid-Problem abzulenken, ist skandalös und ignorant. Leider werden „Strafbewehrte Unterlassungserklärungen“ so gut wie nie geahndet.

Dazu ein Gastkommentar von Dr. Klaus Griesser, dem ich zu 100% zustimmen kann:

„Lieber Johannes, wir müssen den Kern der Lüge erst noch knacken, wir wissen nur DASS er Halbwahrheiten verzapft. Zur Landtagsdebatte:  Ich weiß die Mühe von Nicolini und aller Unterstützer des Antrages (Leiter Reber gehört natürlich nicht dazu!) zu schätzen. Solange aber nicht klargestellt wird, dass die Monokulturlandwirtschaft das Problem ist, weil die ohne Pestizide nicht auskommen kann, und nicht daran gerüttelt wird, wird sich nichts ändern lassen. Je größer die Einfalt der Monokulturen ist umso mehr sind die Pflanzen wegen der drastisch erhöhten Befallsbedingungen Risiken ausgesetzt. Das ist das Grundproblem der „konventionellen“ Landwirtschaft, denen der LR getreu den Vorgaben der Chemiekonzerne durch scheinbar hilfreiche u arbeitsersparende, angeblich exakt dosierte „Pflanzenschutzmittel“ begegnen will. Unser Monokulturprediger will die Wirklichkeit nicht sehen, dass die geliebten Pflanzenschutzmittel bereits massenhafte Organismenvernichter sind, was die Widerstandskraft der Organismen insgesamt herabsetzt u die Bodenfruchtbarkeit vermindert. Alle Angriffe auf Pestizide sind bisher erfolgreich abgewehrt worden, sei es auch nur durch Ausweichen auf neue PSM und die Apfelplantagen nehmen flächenmäßig zu. Mir schwant übles, weil der Angriff nicht gegen den Hauptwiderspruch geführt wird: die Monokulturen. Klar ist natürlich, dass das ein Angriff gegen ein ganzes System ist, es hilft aber nix: weiter wie bisher ist keine Option.“