Alles gut? Genug geredet über das Plastiksackerl

Wir machen alles falsch. Zumindest wenn es nach Jeremy Rifkin geht. Er sagt, wir brauchen eine große Erzählung für die Zukunft. […]

Er ist ein Mann der großen Worte und Erzählungen, berät die EU-Kommission und die chinesische Regierung bei ihren Fünfjahresplänen. Der Ökonom Jeremy Rifkin ist 74 Jahre alt und hat in seinem neuen Buch Der globale Green New Deal (Campus Verlag) eine Vision für die Zukunft der Menschheit entworfen, in der Wirtschaft und Klimaschutz kein Widerspruch mehr sind. Diese Welt sei greifbar, ob sie aber rechtzeitig Realität wird? Rifkin sieht uns auf einem hauchdünnen Pfad.

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STANDARD: Sie sprechen von der dritten industriellen Revolution?

Rifkin: Paradigmenwechsel gab es historisch immer dann, wenn drei Komponenten zusammengekommen sind. Neue Kommunikationstechnologien, neue Energiequellen und neue Formen der Mobilität. In der ersten industriellen Revolution wurden von Dampfmaschinen betriebene Druckerpressen erfunden, die machten Schulbücher und Zeitungen für die breite Masse leistbar. Der Telegraf wurde erfunden, man begann massiv Kohle zu nutzen und Eisenbahnen mit Dampf anzutreiben. Das hat Urbanisierung und Industrialisierung erst möglich gemacht. […]

STANDARD: Viel Zeit bleibt nicht.

Rifkin: Das ist das Problem. Schaffen wir das alles rechtzeitig? Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Ich mache das seit 40 Jahren, und die Regierungen stehen immer schon auf der Seite der alten Interessen. Dabei gibt es viele Chancen für kleine und mittlere Hightech-Firmen. […]