Schritt für Schritt zu den Rechten der Natur
Kolumbien - rio cauca - Umweltschutz

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Was Ecuador bereits in der Verfassung verankert hat, möchte nun auch Kolumbien: Naturrechte.
Bis es soweit ist, tastet sich das Land auf lokaler Ebene an das neue Rechtsverständnis heran – auch dank naturverbundenen Gerichtsentscheiden.

mutantiach.ch/Naturrechte

29.Juli 2019: Vor gut einem Monat hat das oberste Gericht der kolumbianischen Stadt Medellín dem Rio Cauca eigene Rechte zugesprochen. Der rund 1.350 Kilometer lange Fluss, der am Ende via Rio Magdalena ins karibische Meer fliesst, soll nicht mehr nur den Menschen und ihrem Wirtschaften dienen, sondern als eigenständiges Rechtssubjekt wahrgenommen werden. Für den Rio Cauca bedeutet das Schutz, Erhaltung, Unterhalt und Reparation.

Wie das vonstatten gehen soll, wird sich allerdings erst zeigen müssen. Immerhin dient der Fluss heute Millionen von Menschen als Abwasserkanal und versorgt beispielsweise die Agrarindustrie mit enormen Mengen an Wasser, etwa im Zucker- oder Kaffeebau. Doch auch Wasserkraftwerke sowie Sand- und Gold-Minen werden durch den zweitwichtigsten Fluss des Landes gespiesen. Dem Rio Cauca eigene Rechte einzuräumen und diese dann auch durchzusetzen, dürfte angesichts einer auf Verschmutzung ausgerichteten Wirtschaft kein einfaches Unterfangen werden.

Aus dem Urteil des kolumbianischen Verfassungsgerichts
„Unter dieser Voraussetzung hält es das Gericht für notwendig,in der Rechtsprechung einen Schritt vorwärts zu gehen, um eine unserer wichtigsten Quellen der biologischen Vielfalt, den Rio Atrato, verfassungsrechtlich zu schützen.“