Das Problem ist der Cocktail-Effekt

In einer Untersuchung fanden sich bei allen 30 Teilnehmern Pestizidrückstände im Urin – auch von verbotenen und gefährlichen Pestiziden. Experten erklären, was das für unsere Gesundheit bedeutet.
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o    Bei einer Untersuchung des Urins von 30 Schweizern fanden sich bei allen Teilnehmern mehrere Pestizidrückstände.
o    Eine 31-jährige Frau aus Baden AG hatte ganze 17 verschiedene Pestizid-Rückstände im Urin.

Für Biologe Caspar Bijleveld ist das Ergebnis erschreckend: «Das Resultat zeigt, dass man sich den giftigen Stoffen nicht entziehen kann – selbst wenn man sich biologisch ernährt. Die Industrie bringt schnell neue Pflanzenschutzmittel auf den Markt. 20 Jahre später merkt man, dass sie doch gefährlich sind und nimmt sie vom Markt. Das läuft so seit den 70er-Jahren.»

So habe man auch bei den Neonikotinoiden (eine Gruppe von Insektiziden, Anm. d. Red.) gesagt, es gehe keine Gefahr für Säugetiere aus. Nachdem das grosse Insektensterben eingesetzt habe, seien einige Produkte verboten worden. Für die Gesundheit der Probanden bestehe aufgrund der Rückstände wohl keine direkte Gefahr. Aber: «Das Problem ist der Cocktail-Effekt: Niemand weiss, ob sich die Stoffe im Zusammenspiel im Körper verstärken. Wir haben keine Ahnung, was die langfristigen Folgen sind oder ob diese Cocktails krebserregend sind, weil sie nie getestet wurden.»