Verdacht auf flächendeckende Abdrift von Ackergiften erhärtet

Alarmierende Ergebnisse: Neue Studie zeigt, dass die Ko-Existenz von biologischen und konventionellen Anbauverfahren gefährdet ist und offenbart damit, dass die Politik die staatliche Schutzverpflichtung gegenüber dem Öko-Landbau nicht einhält. Die ausführlichen Ergebnisse und weitreichenden Implikationen der Studie wurden auf der Biofach 2019 vom Bündnis für eine enkeltaugliche Landwirtschaft, das von der Schweisfurth Stiftung als Bündnispartner aktiv unterstützt wird, vorgestellt. Es ist die bisher größte Studie über die Luftverfrachtung von Ackergiften in Deutschland.

Rückstandfreies Bio – eine Utopie? Hintergrund und Auslöser der Studie war die sogenannte „Urinale“, durchgeführt von der Bürgerinitiative Landwende von Oktober 2015 bis Januar 2016. Insgesamt 2011 Bürger*innen ließen ihren Urin auf Glyphosat untersuchen, die Hälfte der Teilnehmer*innen verzehrte überwiegend Lebensmittel aus ökologischem Anbau. In 99,6 Prozent der Proben war Glyphosat nachweisbar, dabei machte es fast keinen Unterschied, ob die Probanden sich konventionell ernährten oder nicht. Die Vermutung lag also nahe, dass sich konventionelle Ackergifte – entgegen der Auffassung der Industrie – über die Luft verbreiten und keineswegs vor ökologisch bewirtschafteten Flächen oder Biosphärenreservaten Halt machen. Dafür liefert die neue Studie nun wissenschaftliche Belege.

Link: schweisfurth-stiftung.de/verdacht-auf-flaechendeckende-abdrift