Ist eine unzureichende Prüfung von Pestiziden Mitschuld am Artensterben?

Pestizide sind verantwortlich für das ArtensterbenWissenschaftler/innen fordern einen drastisch geringeren Einsatz von Pestiziden, wie sie in der Landwirtschaft eingesetzt werden. Sie seien doch nicht so sicher wie oftmals behauptet und sind daher für den Rückgang von Insekten und Vögeln in der Agrarlandschaft verantwortlich.

[…] Zulassungsprozess fehlerhaft: Der Zulassungsprozess ist trotz des enormen Aufwands unzureichend, weil dabei die Praxisbedingungen auf den Feldern nicht berücksichtigt werden. Drei elementare Fehler des Zulassungsprozesses sind: Erstens wird ignoriert, dass auf den Feldern mehrere Pestizide gleichzeitig eingesetzt werden (bis zu 30 im Obstbau), zweitens reagieren Organismen miteinander, die durch Pestizide gestört werden und drittens wird die Artenvielfalt auf den Feldern durch die Spritz-Praxis selbst reduziert. «Das System ist nicht darauf ausgelegt, Biodiversität zu schützen und auch weitere Verfeinerungen des Zulassungsverfahrens werden dies aufgrund der elementaren Fehler nicht ändern», so Carsten Brühl. Aktuell wird die Landwirtschaft für den Biodiversitätsrückgang verantwortlich gemacht, obwohl dort nur geprüfte Pestizide eingesetzt werden. «Der Zorn der Landwirte ist nachvollziehbar, weil ihnen ja von verschiedenen Stellen über Jahrzehnte zu Pestizidanwendungen geraten wurde. Jetzt wird ihnen der Schwarze Peter zugeschoben, weil viele internationale Studien genau diese Pestizide als Mitverursacher der Biodiversitätskrise aufzeigen», erläutert Prof. Johann Zaller.

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