Tödliche Kombination: Pestizide und Varroamilbe

Pestizide und Varroamilbe tötet BienenDie Varroamilbe ist für Honigbienen besonders gefährlich, wenn Insektengifte dazukommen. Das zeigt eine Studie des Instituts für Bienengesundheit der Universität Bern.

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Pestizide und Milben wirken fatal – Ihre Studie haben sie an den zwanzig Bienenvölkern des Instituts in Bern durchgeführt. Solange die Bienen nicht von Milben befallen waren, ertrugen sie die Insektizide gut. «Die Pestizide alleine wirkten sich weder auf das Gewicht noch auf die Langlebigkeit der Bienen aus», sagt Lars Straub. Kam aber ein Milbenfall dazu, war die Wirkung fatal. Allerdings erst mit Verzögerung:  «Zu unserem grossen Erstaunen zeigten sich die Effekte nicht im Sommer, als wir die Kolonien mit Pestiziden behandelten, sondern 16 Wochen später», sagt Straub. Die Arbeiterbienen, die im Herbst geboren wurden und den Winter überstehen sollten, lebten weniger lang und wurden weniger gross. Die Körpergrösse ist gerade in kälteren Monaten wichtig, denn grössere Bienen ertragen die Kälte besser. Straub: «Wir vermuten, dass die kombinierte Wirkung von Pestiziden und Varroamilben zu den seit Jahren immer wieder hohen Winterverlusten beiträgt.»

Untersucht hat er zwei Neonicotinoide, deren Einsatz im Freiland in der Schweiz inzwischen verboten wurde (siehe Kasten). «Die gefundenen Effekte müssen nicht pauschal für alle Pestizide gelten», sagt Straub.